Verfolgungs-Stop-Strategie

Die Verfolgungs-Stop-Strategie

Welche Strategie verfolgen Sie, wenn Sie in eine Aktie investiert haben?
Ich stelle diese Frage deshalb, weil die meisten Anleger keine Strategie haben. Sie kaufen eine Aktie, auf die Gründe warum gerade diese Aktie wollen wir hier nicht eingehen, und hoffen, dass sie im Wert steigt, damit sie diese Aktie später mit Gewinn verkaufen können. Die wenigsten privaten Anleger haben jedoch eine Strategie, mit der sie feststellen können, wann die Zeit gekommen ist die Aktie wieder zu verkaufen. Verkauft man die Aktie bei dem ersten Kursrückgang, verpasst man eventuell den großen Anstieg und die damit verbundenen Gewinne. Hält man sie zu lange, wenn der Kurs nachgibt, weil man hofft, dass sie wieder steigen wird, verliert man eventuell einen großen Teil seiner Investition.

Verfolgen Sie den Kurs

Grundsätzlich ist jede Investition an der Börse mit einem mehr oder weniger großem Risiko verbunden. Deshalb ist es wichtig, dass man in der Lage ist zu bestimmen, ob eine Aktie, in die man investieren möchte, günstig oder teuer ist um Fehlinvestitionen zu vermeiden. Hat man eine Aktie gefunden, in die man investieren möchte, dann benötigt man eine Strategie um die Verluste zu begrenzen und die Gewinne steigen zu lassen. Mit der Verfolgungs-Stop-Strategie verfolgen Sie den Kurs mit einem Stoplimit. Meist wird ein Verfolgerlimit von 25% verwendet. Wenn Sie also eine Aktie für 100 EUR kaufen, setzen Sie bei einem Verfolgerlimit von 25% das Verfolgungs-Stoplimit bei 75 EUR. Sollten Sie sich geirrt haben und die Aktie stürzt nach ihrem Kauf in den Keller, verlieren Sie max. 25 EUR, da Sie bei 75 EUR wieder verkauft haben. Ihr Verlust ist also auf 25% Ihrer Investition begrenzt. Sie sollten außerdem nicht mehr als 5% Ihres Depotvermögen in eine einzelne Anlage investieren. Wenn Sie sich daran halten, dann kostet Sie eine komplette Fehlinvestition höchstens 1,25% Ihres Depotvermögens. Hier ein Beispiel der Verfolgungs-Stop-Strategie mit der Aktie von Bayer mit einem Verfolgerlimit von 25%:

Verfolgungs-Stop-Strategie

Wie man hier sehen kann, wurde die Aktie Mitte Juli 2012 für 60 EUR gekauft. Das Verfolgungslimit ist mit 25% angesetzt und deshalb liegt es beim Kauf bei 45 EUR. Sollte der Investor sich geirrt haben und der Aktienkurs würde nach dem Kauf fallen, würde er bei einem Kurs von 45 EUR mit Verlust verkaufen. In diesem Fall steigt jedoch der Kurs, der mit der blauen Linie dargestellt ist. Das Verfolgungslimit ist mit der roten Linie dargestellt. Im Januar 2013 hat die Aktie einen Kurs von 72,50 EUR erreicht und das Verfolgungslimit wurde entsprechend auf 54,50 EUR (72,5 - 25%) angehoben. Im Juli 2013 wurde das Verfolgungslimit auf 60,50 EUR, im Januar 2014 auf 75 EUR, im Januar 2015 auf 85,50 EUR und zuletzt am 16.03.2015 auf 108 EUR angehoben, als der Kurs bei 144 EUR stand. Sie können das Verfolgungslimit so oft anheben wie Sie möchten und es der Kurs zulässt. Sie können auch ein größeres oder kleineres Verfolgungslimit verwenden. Im Fall der Bayer-Aktie hätte auch ein Verfolgungslimit von 15% gut funktioniert. Wählen Sie ein größeres Verfolgungslimit erhöht sich Ihr Verlustrisiko. Wählen Sie ein kleineres Verfolgungslimit, verringert sich Ihr Verlustrisiko zwar, aber es erhöht sich die Gefahr, dass Sie vorzeitig, bei einem etwas größerem Kursrückgang ausgestoppt werden und den letzten Teil der Kursrally verpassen.

Die Überwachung

Der obige Chart ist von der Website www.onvista.de die über ein sehr gutes Charttool verfügt. Ich perönich bevorzuge finance.yahoo.com was allerdings in enlischer Sprache ist. Sie können allerdings auch genauso gut de.finance.yahoo.com welches in deutscher Sprache ist.
Um die Kurse Ihrer Aktien im Auge zu behalten sollten Sie sich eine Excel-Tabelle anlegen, in der Sie die aktuellen Aktienkurse Ihrer Aktien eintragen. Mit einer kleinen Formel ist Excel in der Lage die Verfolgungslimits bei jedem Anstieg gleich mit zu aktuelisieren.